In dieser geschichtlichen Sammlung soll versucht werden, eine ehemalige Flur von
Höchberg - den heutigen Ortsteil Hexenbruch - darzustellen, so wie die Landschaft
dort einstmals aussah und wie sie genutzt wurde.
Mit meinem Jugendfreund Hans Müssig durchstreifte ich in den Kriegs- und Nachkriegsjahren
den damals fast unbebauten Hexenbruch. Hans Müssig zog mit seinen
Eltern 1934 als Zweijähriger auf den Hexenbruch; im Jahre 1937 kauften meine Eltern
ein Grundstück, um einen Obst- und Gemüsegarten anzulegen. So erkundeten
Hans und ich als Kinder und Jugendliche zusammen den Hexenbruch. Später sprachen
wir oft noch über dieses Gebiet, so wie wir es als Kinder und Jugendliche
kannten und erlebten, ebenso über die Veränderungen durch die fortschreitende
Wohnbebauung. Das Ganze wurde nach Sichtung der vorhandenen Quellen und näherer
Suche nach Photos und Plänen etwas umfangreicher als geplant.
Eine Geschichtsschreibung wie über einen altgewachsenen Ort mit tausendjähriger
Geschichte war natürlich nicht möglich. Vorgeschichtliche Funde gab es am Hexenbruch
nicht und wird es nun schon wegen der dichten Bebauung auch nicht mehr
geben. In den geschichtlichen Beschreibungen Höchbergs ist über den Hexenbruch
nur wenig zu finden; dieses wenige ist oft auch noch ungenau dargestellt. Erstaunlich
ist, daß man - bei gründlicherer Suche - immerhin mehr als 200 Jahre „über den Hexenbruch“
zurückblicken kann.
Schwierig ist allerdings die Abgrenzung des Gebietes „Hexenbruch“, weshalb ich
mir für diese Abhandlung die Grenzen „Stadtgrenze Würzburg“ und den „Verlauf
der Bundesstraße B 8“ setzte, was somit auch ein Teilstück des Waldes mit einschließt.
Was an Beschreibung über diese gesetzte Grenze hinausgeht, dient der besseren
Verständlichkeit und der Vervollkommnung. Als erläuternde Bilder wurden
Photographien verwendet, die bis ca. 1980 entstanden. Die Beschreibung soll etwa
1970 mit dem Beginn der intensiven Bebauung enden: die Bebauungsgeschichte wäre
eine eigene Aufzeichnung wert.
Nur durch die Mithilfe zahlreicher Zeitzeugen - bei denen ich mich hiermit herzlich
bedanken möchte - und durch Studieren alter Bilder und Pläne war es möglich, die
Vergangenheit dieses stark gegliederten und unterschiedlichst genutzten Gebietes
wiederzubeleben und darzustellen. Vielen Dank möchte ich auch allen jenen aussprechen,
die mir alte Photos zur Verfügung stellten.
So möge dieser Streifzug etwas „Vorgeschichte“ auf den Hexenbruch bringen und
die Anfänge der Besiedlung dieses Ortsteils aufzeigen.
Paul Öhring, Höchberg, Frühjahr 1999
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